Dr.-Ing. Alfred Roggan
„Die Diaspora-Arbeit der Herrnhuter Brüdergemeine in der wendischsprachigen Niederlausitz (1751–1858)“
Cottbuser Blätter – Sonderheft
In Dresden verbannt – In Cottbus begrüßt: Graf Zinzendorf
Ein Beitrag zum 300. Gründungsjubiläum von Herrnhut
Auf Einladung des Cottbuser Superintendenten Johann Gottlieb Fabrizius und des Archidiakons Christian Siegfried Busse weilte der sächsische Graf Zinzendorf vom 29. April bis zum 8. Mai 1738 im brandenburgischen Cottbus. Das Heikle an diesem Ruhmesblatt evangelisch-lutherischer Cottbuser Kirchengeschichte: Die Kirchenleitung lud einen aus religiösen Gründen Verbannten zur Erörterung drängender religiöser Gegenwartsfragen ein!
Graf Zinzendorf steht für die Herrnhuter Glaubensbewegung, die sich als die umfangreichste religiöse Erneuerungsbewegung nach der Reformation erweisen sollte: Ihre Missionierungen galten bevorzugt denen, die als Entrechtete und Nichtbeachtete über keine „Lobby“ verfügten – so beispielsweise die Eskimos von Grönland, die Negersklaven von Surinam und … die Sorben/Wenden beider Lausitzen. Gerade diese standen noch zu Beginn des 18. Jahr-hunderts im Ruf „von Natur rebellisch, heidnisch, zucht- und ehrlos zu sein.“ Doch zum Ende des 18. Jahrhunderts hatten sie den Ruf treuer Kirchlichkeit und guter Arbeitsmoral, was neben dem Einfluss pietistischer Kreise auch der Fortsetzung dieser Arbeit durch die Brüdergemeine zu danken ist.
Mit dieser Ausgabe der Cottbuser Blätter liegt die Geschichte der Herrnhuter Diaspora-Arbeit in der wendischsprachigen Niederlausitz vor. Sie begann 1751 mit der Bitte pietistisch Erweckter aus dem Cottbus-Spremberg-Lübbenauer Raum um Unterstützung und fand 1858 mit der Aufgabe des langjährigen Zentrums Limberg ihr Ende.
ISBN: 978-86929-507-7 / 12,- € /
erhältlich über REGIA Verlag, Stadtmuseum Cottbus und Wendisches Museum